Notwendige Versicherungen

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Die wichtigsten Versicherungen im Überblick

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Versicherungen für Innovationen  und die Selbständigkeit

Sobald das Thema Versicherungen aufkommt, entsteht bei vielen Menschen ein natürlich Fluchtinstinkt. Leider ist es bis heute noch so, dass sich viele "schwarze Schafe" im Versicherungsbereich tummeln, bei denen die Höhe der Provision wichtiger ist, als die Absicherung der Person, die vor ihnen sitzt. Trotzdem ist das Thema Versicherungen im Bereich von Innovationen, Erfindungen und Markteinführungen, aber auch bei Existenzgründern eines der wichtigsten Themen. Fehler, egal welcher Art, können zu großen Problemen und Haftungsfragen führen. Es kann immer etwas passieren und Deutschlands liebstes Hobby nach Steuern sparen ist Verklagen. Umso wichtiger ist es, dass man optimal abgesichert ist.

 

Anschaulicher wird das ganze Problem anhand eines Beispiels. Ein neues Kosmetikprodukt wird an den Markt gebracht. Es wurde vorab ausreichend getestet und eventuell auch von unabhängigen Gutachtern als sehr gut empfunden.  Eigentlich ist kann nichts passieren, trotzdem könnten folgende Szenarien eintreffen:

  • Abmahnung, da ein unbekannter Hersteller, das Produkt bereits in der gleichen Weise an den Markt gebracht hat (Rechtsstreit, ggf. Vermögensschaden bei dem anderen Hersteller)
  • Durch das Kosmetikprodukt entstehen vielfach Ausschläge an den Stellen, an denen das Produkt aufgetragen wurde (Haftpflichtschaden, ggf. Rechtsstreit)
  • Die Produktion ist ausgelagert, der Versand wird aus den eigenen Räumlichkeiten vorgenommen. Durch einen Kabelbrand brennen die Räumlichkeiten (Ertragsausfall, da keine Ware mehr versendet werden)

Dies sind nur ein paar Beispiele, die auf alle Sparten übertragen werden können, aber auch zeigen, dass Versicherungen sinnvoll sein können.

 

Es gilt aber immer der Leitsatz:

Versichere das, was du finanziell nicht alleine stemmen kannst!

 

Und genau darauf kommt es an. Es muss betrachtet werden, was im schlimmsten Fall passieren kann und was das kosten würde. Das was nicht selbst getragen werden, sollte versichert werden. Selbstverständlich kann man Risiken, die nur mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit eintreffen können, auch nicht versichern und bildet hierfür eher finanzielle Rücklagen. 

Die wichtigsten Versicherungen

Welche Versicherungen schlussendlich benötigt werden, hängt von jedem Einzelfall ab. Es gibt  aber verschiedene Versicherungen die im Bereich Innovationen, Erfindungen, aber auch für die Selbständigkeit sehr sinnvoll, wenn nicht sogar absolut notwendig sind. 

Haftpflichtversicherung

Egal ob private oder bei Selbständigkeit gewerbliche Haftpflichtversicherung, diese Versicherung ist das A und O. Die Regierung überlegt bereits seit Jahren, die Haftpflichtversicherung als Pflichtversicherung einzuführen. 

Die Haftpflichtversicherung deckt Personen-, Sach- und Vermögensschäden ab, die anderen zugeführt wurden. Gerade im Bereich neuer Produkte können Schäden immer wieder vorkommen, weshalb wir die Haftpflichtversicherung als Pflichtversicherung empfehlen.

Tipp: In den meisten Betriebshaftpflichtversicherungen ist die private Haftpflicht integriert, sodass ihr diese kündigen könnt!

 

Verschafft euch einen Überblick mit einem Versicherungsvergleich, da Preis und Leistung manchmal extrem unterschiedlich ausfallen.

Rechtschutzversicherung

Wie bereits erwähnt neigen die Menschen dazu, bei einem Problem schnell einen Anwalt einzuschalten. Die Zahl der Abmahnungen steigt jährlich, das persönliche Gespräch wird nicht mehr gesucht. Klagen ist einfacher, egal ob man Recht hat oder nicht. Gerade für neue Produkte, kann es Rechtsstreitigkeiten im Bereich Patente geben.

Mit einer Rechtschutzversicherung können entstehende Anwalts- und Gerichtskosten aufgefangen werden. Die Kosten können je nach Streitwert extrem hoch ausfallen und das ganze Vorhaben, das Projekt und sogar die Existenz gefährden. Aus diesem Grund empfehlen wir auch die Rechtschutzversicherung. 

Risiko-Lebensversicherung

Spätestens bei der Finanzierung der Selbständigkeit oder der Entwicklungskosten eines Produkts wird seitens der Bank eine Risiko-Lebensversicherung benötigt. Aber auch wenn das Projekt durch Eigenkapital selbst finanziert wird, ist dieses Eigenkapital nicht mehr vorhanden, sondern steckt in dem Projekt. Gerade wenn Familie im Hintergrund ist und unerwartet stirbt, fehlt dieses Eigenkapital und das Projekt ist voraussichtlich noch nicht abgeschlossen, damit es vermarktet werden kann. 

Eine Risiko-Lebensversicherung sollte dann abgeschlossen werden, wenn Hinterbliebene abgesichert werden sollten, mindestens mit den Kosten der Beerdigung. Es ist wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, was die Hinterbliebenen im Falle eines Todes als Einmalzahlung aus der Versicherung benötigen, um den Lebensstandard weiter halten zu können. 

Ein Vergleich von Risiko-Lebensversicherungen lohnt sich immer, da die Preisunterschiede teilweise immens sind, die Leistung aber gleich. 

Berufsunfähigkeitsversicherung

Wie wichtig ist die eigene Arbeitskraft? Diese Frage können wir nicht beantworten. Ist sie für das Projekt allgemein oder die Entwicklung absolut notwendig, sollte man sich Gedanken über die Folgen machen. Was ist, wenn die Tätigkeit nicht mehr ausgeübt werden kann? Muss das Projekt dann aufgegeben werden? Nicht unbedingt. Zumindest für Selbständige zählen wir die Berufsunfähigkeitsversicherung zu den Wichtigsten hinzu. Aber auch für Angestellte fällt der gesetzliche Anspruch aus der Sozialversicherung recht gering aus, wodurch eine Aufstockung privat definitiv sinnvoll ist. 

Auch bei der Berufsunfähigkeitsversicherung ist ein Vergleich absolut sinnvoll, da die Leistung in den meisten Fällen gleich ist, die Kosten aber deutlich voneinander abweichen können. 

Unfallversicherung

Ergänzend zur Berufsunfähigkeit ist auch eine Unfallversicherung sinnvoll. Unfälle passieren leider immer wieder und meist dann, wenn man sie nicht gebrauchen kann. Mit dieser Versicherung werden Verluste von Körperteilen, Bergungen und vieles mehr abgedeckt. 

Altersvorsorge

Sobald die Selbständigkeit begonnen hat, kann es sein, dass keine Sozialversicherungspflicht mehr besteht. Die Befreiung zur Beitragszahlung in die gesetzliche Rentenkasse hat aber auch zur Folge, dass die Rentenansprüche nicht weiter steigen. Aus diesem Grund ist eine private Altersvorsorge unabdingbar. Wie diese genau aussieht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ob klassisch mit einer Lebensversicherung, durch Entgeltumwandlung bei Gesellschaftern/Geschäftsführern einer GmbH oder auch durch Fonds und Aktien. Es gibt nicht den einen Weg, der richtig ist. Eine Streuung der Altersvorsorge ist definitiv sinnvoll.

 

Ein Grundbaustein der Altersvorsorge sollte unserer Meinung nach immer die Rürup-Rente sein, die analog der gesetzlichen Rentenversicherung aufgebaut ist. Das Kapital wird am Ende nur als Rente ausgezahlt. Die eingezahlten Beiträgen können größtenteils von der Steuer abgesetzt werden, die Steuerlast wird dabei auf das Rentenalter verschoben, wenn der Steuersatz geringer ausfällt als aktuell. Der große Vorteil dieser privaten Altersvorsorge ist aber der Insolvenz- und Pfändungsschutz. Andere Formen der Altersvorsorge können in solchen Fällen belastet werden, die Rürup-Rente allerdings nicht. Für eine garantierte Rente sollte zumindest ein monatlicher Fixbetrag hier eingezahlt werden. Sollte das Geschäftsjahr gut laufen, können Einmalzahlungen bis zu einer Gesamthöhe von 20.000 Euro, bei Verheirateten bis zu 40.000 Euro die Steuer deutlich senken. Die Rürup-Rente ist sozusagen der Grundbaustein der privaten Altersvorsorge für Selbständige.