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Karriere – welche Trends zeichnen sich ab?

Wie sich die Trends am Arbeitsmarkt entwickeln wird von vielen Faktoren beeinflusst. Einerseits stehen natürlich technischer Fortschritt und Wissenschaft dafür, dass bestimmte Berufe trenden. Andererseits werden Wirtschaftslage, Politik, Bildung und Gesundheit mitbestimmen, in welche Richtung sich Berufe, Arbeitszeiten und Arbeitsplätze entwickeln. 

Welche Veränderungen zeigen sich?

Unter Rücksicht auf die Digitalisierung in allen Branchen, steigt die Affinität zu Technik und Endgeräten. Für Mitarbeitende sind ggf. Prozesse neu organisiert und sie müssen ihren beruflichen Fokus auf andere Themen lenken.

 

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist mehr als ein Wahlkampfslogan. Viele Unternehmen arbeiten aktiv daran, Erziehende als Fachkräfte zu binden und bieten Unterstützung indem sie die Arbeitszeitmodelle anpassen, den Stellenumfang reduzieren oder die Kinderbetreuung mit eigenen Angeboten unterstützen.

 

Viele Berufe werden reformiert oder neu geschaffen. Gerade in Umwelt, IT und Naturwissenschaft gibt es komplett neue Berufsbilder, weil die Aufmerksamkeit auf Klimaschutz, Digitalisierung oder künstliche Intelligenz gelegt wird. Zudem wurde der Pflegeberuf reformiert und bei den kaufmännischen Abschlüssen sind Berufe wie Kaufmann im E-Commerce dazugekommen. 

Das Homeoffice setzt sich durch

Home-Office 2022

Coronabedingt wurde die Einrichtung von Homeoffices vorangetrieben. Von vielen Arbeitnehmern wurde diese Entwicklung sehr begrüßt. Allerdings hat die Mehrfachbelastung in Familien – Homeoffice, Aufsicht über Kinder etc. schnell dazu geführt, dass die fließenden Übergänge von Arbeit und Freizeit zum Nachteil  der Mitarbeiter wurde, weil sie nicht so feste Arbeitszeiten hatten oder auch an den Computer gingen, wenn sie krank waren.

 

Mit guten Regeln versehen, kann das Homeoffice die Work-Life-Balance deutlich verbessern. Arbeitswege fallen weg und oft ist es möglich, die Aufgaben zeitunabhängig zu erledigen. Damit haben Mitarbeiter ähnliche Bedingungen wie Selbstständige. Sie organisieren ihren Arbeitstag selbst und teilen sich die Zeit frei ein.

 

Wer im Support tätig ist und aus dem Homeoffice arbeitet, sollte darauf achten, dass er nur erreichbar ist, wenn er im System eingeloggt ist und nicht zum 24/7 Supporter wird! 

Berufswechsel sind keine Makel mehr

Es ist noch nicht lange her, dass Lebensläufe mit mehreren Wechseln der Arbeitsstellen kritisch beäugt wurden. Dies hat sich verändert. Nicht immer wird automatisch unterstellt, keine Ausdauer zu haben oder nicht zuverlässig zu sein. Viel mehr wird akzeptiert, dass Arbeitnehmer aktiv nach dem Beruf suchen, in dem sie sich wohl fühlen und lange verweilen können und wollen. Dies funktioniert nur durch den Wechsel der Arbeitgeber und mitunter sogar nur, mit dem Wechsel in andere Branchen oder Aufgabengebiete. 

Work-Life-Balance – Bedarf und Angebot

Die Work-Life-Balance ist für Arbeitnehmer wichtig geworden. Psychische Belastungen im Job treiben immer mehr Beschäftigte in Burnout oder Depression. Arbeitgeber erkennen die Notwendigkeit, den Menschen und nicht mehr nur den Job zu sehen. Entsprechend werden Work-Life-Balance Angebote unterbreitet, die weit über den kostenlosen Kaffee oder das Obst hinausgehen, mit dem vor wenigen Jahren Unternehmen noch neue Mitarbeiter ködern wollten. 

Weiterbildung auch im persönlichen Bereich

Weiterbildungsangebote erstreckten sich lange Zeit nur auf fachliche Themen. Inzwischen ist bekannt, dass Mitarbeiter auch in der Persönlichkeitsentwicklung gefördert werden müssen. Dazu gehören Seminare, die die Arbeit leichter machen oder helfen, mit der verfügbaren Zeit besser umgehen zu können.

 

Doch auch Wünsche nach Fortschritten in der Karriere werden von Arbeitgebern erfragt und ggf. berücksichtigt. Weiterbildung ist für viele Arbeitnehmer ein Signal, dass das Unternehmen sie wertschätzt und fördert. Hierfür gibt es viele Angebote von Bund und Ländern, die Weiterbildung einzelner Angestellter oder ganzer Teams fördern zu lassen. Und Online Umschulungen und Weiterbildungen bieten viele Vorteile für Unternehmen und Weiterbildungsinteressenten, so dass am Ende ohne hohen finanziellen Aufwand, alle profitieren. 

Fürsorgepflicht des Arbeitgebers und Gesundheitsförderung

Jeder Job hat Stressoren. Hinzu kommt, dass die persönliche Situation der Arbeitgeber den Stress maximieren kann, wenn sie keinen Ausgleich zum Stress finden. Arbeitgeber sind inzwischen fast alle an Gesundheitsförderprogramme angebunden, die es den Mitarbeitern erlaubt, Freizeiteinrichtungen, Fitnessstudios oder Yogakurse günstiger besuchen zu können und sich fit zu machen oder zu entspannen. Zudem werden finanzielle Entlastungsangebote gemacht, die der Haushaltskasse zugutekommen. Zuschüsse zu Bahntickets, Leasing von Jobrädern oder diverse Benefits sind in den meisten Stellenanzeigen zu finden und machen deutlich, dass Arbeitgeber sich ihrer Verantwortung bewusst sind. 

Freizeit und flexible Arbeitszeit

Die Zeiterfassung wird in den meisten Unternehmen via Erfassungssystem vorgenommen. Die Auswertungstools weisen darauf hin, wann sich bedrohlich viele Überstunden anhäufen und mit Gleitzeitregeln lassen sich Kinderbetreuung, Job und Biorhythmus halbwegs unter einen Hut bringen.

 

Dass Arbeitnehmer ihr Recht auf Freizeit wahrnehmen dürfen, ist zum Teil in Arbeitsrecht und Tarifverträgen geregelt, doch auch die Arbeitgeber sind inzwischen sensibilisiert dafür, dass ihre Mitarbeiter ihnen nur dann gute Dienste erweisen können, wenn sie fit und ausgeruht sind. Rückruf aus freien Tagen oder Urlaub ist daher wirklich die Ausnahme und nicht die Regel. Wobei die Pandemie dies natürlich in einigen Branchen torpediert. 

Sinn und Werte

Die Menschen sind kritischer geworden. Sie hinterfragen vieles und vor allem sich selbst und das, was sie tun. Wichtiger als Arbeitszeit oder Arbeitsort ist für viele daher, dass sie in ihrer Arbeit einen Sinn sehen. Der Spruch: Ich bin jung und brauche das Geld, hat ausgedient. Denn dass ein Pazifist in einem Rüstungsunternehmen arbeitet, ist unwahrscheinlich. Ebenso wird ein Veganer nicht in der Metzgerei arbeiten. Unternehmen werden nach Philosophie, CO2 Balance und Maßnahmen, die Emissionen zu kompensieren ausgewählt. Gesellschaftliches Engagement wird geschätzt. Unternehmen sind bereit dies zu würdigen und schaffen Transparenz, präsentieren sich mit Leitsätzen und Philosophien, die Arbeitnehmer vertreten können und wollen. 

Studiengänge und Berufsbilder

Neue Studiengänge und Berufsbilder trenden natürlich auch. Der Bedarf an neuen Berufen zeugt von Zeitgeist und Entwicklung, entsprechend gibt es junge Menschen in der Berufsorientierung, die sich mit Freude an neue Berufe heranwagen.

 

Neue Studiengänge widmen sich Themen wie Gendern oder KI. Der Studiengang Robotics beispielsweise verbindet wichtige neue Technologiefelder (Data Science, KI und Prozessoptimierung).

 

Auch die Digitale Transformation ist ein Studiengang, der aktuell noch nicht in jeder Universitätsstadt angeboten wird.

Themen wie Umweltschutz oder erneuerbare Energien schaffen Berufe für Absolventen jeder Schulart. Handwerker montieren Solardächer und Forscher suchen nach neuen Brennstoffen oder verbessern die Akkus für E-Mobiles.

 

Fazit: Die Trends am Arbeitsmarkt richten sich vor allem an die Harmonie zwischen vorhandenen Potentialen und Wünschen und allem, was mit dem Beruf zu tun hat. Dazu zählen Arbeitszeit, Arbeitsort und vor allem die Sinnstiftung des Jobs. 

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