Heute werden Häuser insbesondere mit Stahlbeton erbaut und Holz wird im Gegensatz zu früher deutlich seltener verwendet. Nichtsdestotrotz entscheiden sich viele Bauherren immer noch gerne für Holz als Baumaterial – nicht zuletzt wegen der Nachhaltigkeit.
Ist die Verwendung von Holz beim Bauen tatsächlich so nachhaltig oder ist dies ein Mythos? Sehen wir uns das nun genauer an.
Holz als Baustoff
Selbstredend haben Schreiner beim Bauen mit Holz eine Vielzahl von Möglichkeiten für ihre Arbeiten beim Hausbau. Schließlich ist Holz ein starker, vielseitiger und flexibler Baustoff. Zudem ist die Holzoptik auch heute noch sehr beliebt und ermöglicht ein behagliches und angenehmes Wohnen. Das hat allerdings auch damit zu tun, dass schadstofffreies Holz das Raumklima äußerst positiv beeinflusst.
Im Bauwesen bringt Holz als Baustoff jedoch weitere Vorteile mit sich, die auf die Nachhaltigkeit des Materials hindeuten: Es hat im Vergleich zu Stahl oder Beton einen sehr hohen Dämmwert und isoliert somit gut. Zudem dehnt sich Holz aufgrund des niedrigen Wärmedurchgangskoeffizient nur geringfügig aus. Somit wird insgesamt weniger Dämmstoff beim Bau benötigt.
Zusätzlich ist bei der Verwendung von Holz keine Trocknungszeit erforderlich, womit sich die Dauer des Hausbaus verkürzt.
Der Energieverbrauch beim Bauen mit Holz
Neben den bereits genannten Vorteilen von Holz als Baumaterial muss auch der Energieaufwand bei dessen Herstellung betrachtet werden. Für einen Kubikmeter Holz sind lediglich acht bis 30 Kilowattstunden erforderlich – deutlich weniger als bei Beton oder Stahl. Weiterhin bindet ein Kubikmeter Holz eine Tonne CO², weshalb das Bauen mit Holz zweifellos sehr nachhaltig ist. Das ist nur einer der Gründe dafür, dass viele Fertighäuser aus Holz gebaut werden.
Was ist beim nachhaltigen Bauen wichtig?
Mit Holz wird also in jedem Fall nachhaltiger Wohnraum geschaffen. Wichtig ist dabei allerdings, den gesamten Wertschöpfungsprozess zu betrachten. Nicht nur beim Bau mit Holz, sondern bereits beim Anbau, bei der Rodung und der Verarbeitung muss auf Nachhaltigkeit Wert gelegt werden. Es ist zwar sehr unwahrscheinlich, aber letztlich kann nicht alles Holz der Welt für den Häuserbau verwendet werden. Aller Nachhaltigkeit beim Bau zum Trotz sollten Wälder bestmöglich erhalten werden.
Gleichermaßen ist die Nachhaltigkeit schnell dahin, wenn die Produktionsketten sehr energieintensiv sind und zusätzlich zum Holz nicht-ökologische Baustoffe aus zweifelhafter Herkunft genutzt werden. Wer also über einen Neubau aus Holz nachdenkt, sollte sich dazu etwas mehr Gedanken machen und neben dem Holz zum Beispiel auch Ton, Lehm, Kalk oder Kork verwenden.
Fazit
Bauen mit Holz kann zweifellos nachhaltig sein, wenn die gesamte Wertschöpfungskette und alle beim Bau verwendeten Materialien auch wirklich nachhaltig sind. Entsprechend sollte darauf stets großen Wert gelegt werden. Nur dann können die Vorteile von Holz als nachwachsender Rohstoff mit besten Eigenschaften vollumfänglich genutzt werden. Grundsätzlich sollte der gesamte Bau außerdem energieeffizient erfolgen, um später von nachhaltigem Wohnen sprechen zu können